RQP - Gesteins- und Reservoirqualitäten & - vorhersage

Gesteins- & Reservoircharakterisierung

Wir analysieren die geologischen Anisotropien der geologischen Körper von der Mikro- bis zur Reservoir-Skala und leiten Modelle zur Veränderungen von Gesteinseigenschaften durch strukturelle, sedimentäre, geomagnetische und andere geologische Prozesse ab. Dazu nutzen wir weltweit Aufschlüsse, Bohrkerne sowie Steinbrüche der Steine & Erden Industrie. Die Charakterisierung beinhaltet die Deformation und Diagenese ("struktruelle Diagenese") (Abb. 4). Die Reservoircharakterisierung beinhaltet Mineralgefüge, Diagenese, Gesteinsmagnetik, spektrales GR sowie Porositäts- und Permeabilitätsanalysen. Mittels der bei uns gemessenen seismischen Wellengeschwindigkeiten werden Porosität und Geomechanik abgeleitet. Mit unseren sGR, vp und handheld XRF koppeln wir Analogdaten von Gesteinen aus Aufschlüssen und Bohrkernen mit Bohrlogs. Daraus können Modelle für andere Reservoire abgeleitet werden.


Abb. 1. Transparenter Dünnschliff mit blau gefärbtem Porenraum unter dem optischen Lichtmikroskop bei planar- (links) und gekreuzten (rechts) Polarisatoren zeigt einen sekundären Porenraum durch ein gelöstes Feldspatmineral. Die bei der Lösung und Quarzabwanderung gebildeten Kaolinit-Tonminerale werden durch Illit-Tonminerale ersetzt (Busch et al. 2017).

Diagenese - Reservoir-Quality Prediction

Wir analysieren die Zementation von Poren- und Brüchen und zugehörige physiko-chemische Alterationen und prognostizieren mit numerischen und experimentellen Ansätzen die Qualitäten von porösen und gebrochenen Gesteinen. Unsere Prototypen von Durchlicht- und geschlossenen Mikroreaktoren spiegeln den reaktiven Stofftransport von Geofluiden in Gesteinen wider und verbessern die Vorhersage mikrostruktureller Alterationen.

Abb. 2. Modellierte Versenkungskurve von abgelagerten Gesteinen über ca. 250 Mio Jahre für 5 unterschiedliche Bohrungen stimmen mit modellierten Illitzementen und experimentell gemessenen K-Ar Altern authigener Illite überein. Damit kann die Menge an Quarz- und Illit-Zement für unterschiedliche Temperaturmodelle berechnet, und die berechneten Porenvolumina und Permeabilität des Reservoirs in der Tiefe besser eingeengt werden (Busch et al. 2018).